Scanner-Business – zwischen Fokus und Vielfalt
Auch für mich als Business Mentorin und Coach für Scanner*innen ist es nicht immer einfach, meine Vielfalt im Business zu leben. Natürlich gibt es auch bei mir Phasen, in denen ich struggle: Macht mir Projekt XY noch Spaß? Habe ich meinen Fokus falsch gesetzt? Will ich das, was ich mache, so weitermachen oder ist es Zeit für eine Veränderung? Das Schöne an der Selbstständigkeit: Wir können immer wieder anpassen und nachjustieren. Der heutige Blogbeitrag ist ein persönlicher Erfahrungsbericht. Und ein paar Tipps gibt es – wie immer – natürlich auch.
Disclaimer: Dieser Beitrag enthält meine Wahrheit und Meinung. Einige (Online-)Business-Coaches würden vermutlich den Kopf schütteln. Aber das nehme ich in Kauf. Mir geht es nicht um den rein finanziellen Erfolg deines Business, gemessen in Zahlen. Sondern um deine Erfüllung im Business als Multitalent, gemessen an einer guten und individuellen Mischung aus Sinn, Vielfalt und Einkommen.
Den Anspruch anzukommen aufgeben
Wenn wir Multitalente ehrlich zu uns sind, wollen wir gar nicht die eine Sache finden, die uns wirklich erfüllt.
Wenn ich heute darüber nachdenke, womit ich wohl in drei oder fünf Jahren mein Geld verdiene, muss ich schmunzeln: Ich habe keine Ahnung. Ja, es wird wohl etwas mit Coaching, Texten und Naturverbindung zu tun haben, aber wie das konkret aussehen wird, bleibt offen. Gleichzeitig habe ich keine Frage darüber, dass ich mit all meinen Talenten und Fähigkeiten schon irgendetwas auf die Beine stelle. Und das fühlt sich unendlich gut an. Ich habe den Anspruch anzukommen aufgegeben. Denn wenn wir Multitalente ganz ehrlich zu uns sind, wollen wir doch gar nicht die eine Sache finden, die uns wirklich erfüllt.
Ein dynamisches Business-Modell
An dieser Stelle ein kleiner Abriss meines letzten Jahres: Ende März 2021 habe ich für mich entschieden, dass es in meinem damaligen Job für mich nicht weitergeht (damals war ich noch in Teilzeit in der Unternehmenskommunikation angestellt und habe meine Coachings nebenberuflich angeboten). Bis ich diese Entscheidung dann auch an meine Chefin kommuniziert hatte und meine sechsmonatige Kündigungsfrist rum war, war Oktober. Nach sechs Jahren Fokus im Bereich Text war für mich klar: Jetzt hat erst einmal mein Coaching-Business Priorität. Und das war auch super wichtig, um das Ganze hier aufzubauen. Das heißt: Die nötigen Strukturen zu schaffen: Website, Angebot, Marketing, etc.
Nach zwei Jahren Corona und Homeoffice habe ich mir im Januar 2021 trotzdem die Frage gestellt: Online-Business schön und gut, aber wie viel „online“ möchte ich eigentlich? Und anschließend die Rahmenbedingungen geschaffen, um meine Coachings auch vor Ort in Bielefeld anbieten zu können. Drei Monate später – April 2022: Mein Coaching-Business läuft, ich habe wunderbare Kundinnen, als sich ein Gedanke in meinem Kopf breit macht: „Wie viel 1:1 coachen möchte ich überhaupt?“ Versteht mich nicht falsch: Ich liebe es, kreative, vielbegabte Frauen bei ihrem Business-Start zu begleiten. Als Scannerin möchte aber auch ich das nicht fünf Tage die Woche tun. Es ist also an der Zeit ein altes „Wann Do“ hervorzuholen und endlich meine Website für mein Angebot als Texterin und Lektorin aufzubauen. Im Mai steht außerdem eine Lektorinnen-Weiterbildung an. Ich würde sagen: Perfektes Timing. Gleichzeitig möchte ich an ein paar neuen Projekten arbeiten (kleinen Workshops, Mini-Kursen, vielleicht einem E-Book oder einer Membership für Scannerinnen – was es davon wird, bleibt noch offen).
Ein Hoch auf die Selbstständigkeit, denn sie gibt dir die Möglichkeit, dich, dein Angebot und das, was du tust, immer weiterzuentwickeln.
Worauf ich hinaus will: Als Scannerin ist dein Business-Modell dynamisch. Vielleicht hast du deine unterschiedlichen Interessen in einem Business integriert, vielleicht hast du unterschiedliche Projekte, die du selbstständig parallel verfolgst. Es wird immer Phasen geben, in denen du dich fokussierst, um ein neues Projekt an den Start zu bringen. Und wenn es läuft, dann ist es völlig okay, einem anderen deiner Themen wieder mehr Raum zu geben. Das heißt nicht, dass dein Projekt A nichts für dich ist, dass du es komplett aufgeben musst oder dass du gescheitert bist, sondern dass dein Business in die nächste Phase übergeht. Ein Hoch auf die Selbstständigkeit, denn sie gibt dir (nicht nur als Multitalent) die Möglichkeit, dich, dein Angebot und das, was du tust, immer weiterzuentwickeln.
Zyklisches Arbeiten – zwischen Fokus und Vielfalt
Ein Thema, das uns Scannerinnen bewegt: Fokus. Irgendwie löst das Wort Panik in uns aus. Die Angst, einige unserer Ideen zugunsten einer anderen aufgeben zu müssen. Gleichzeitig wissen wir: Ganz ohne Fokus geht es nicht. Gerade zu Beginn deiner (nebenberuflichen) Selbstständigkeit kann es Sinn machen, dich auf ein Projekt zu fokussieren, um dieses schnell und effizient an den Start zu bringen. Je mehr du dich in dieser Zeit fokussierst, umso schneller hast du die Möglichkeit, wieder neue Projekte hinzuzunehmen. Aus meiner Sicht verläuft das Scanner-Business zyklisch: Es gibt immer wieder Phasen, in denen wir uns fokussieren, um ein neues Projekt, einen neuen Marketing-Kanal oder ein neues Angebot ins Leben zu rufen und diesem für eine bestimmte Zeit einen großen Teil unserer Aufmerksamkeit zu schenken.
Und dann gibt es Phasen, in denen wir neue Aufgaben, Projekte und Herausforderungen brauchen, um erfüllt zu bleiben. Das sind die Phasen, in denen wir uns wieder mehr Vielfalt erlauben, etwas Neues ausprobieren, ein weiteres Projekt hinzunehmen, einen neuen Marketing-Kanal ausprobieren oder unser Business-Modell anpassen.
Business außerhalb der Online-Bubble
Eine Frage, die bei mir in regelmäßigen Abständen immer wieder aufkommt: Wie viel meiner Zeit möchte ich überhaupt online arbeiten? In meinen Augen ist die Online-Welt Fluch und Segen zugleich. Zum einen gibt sie uns die Möglichkeit, online Produkte und Dienstleistungen anzubieten und uns so ein zeit- und ortsunabhängiges Business aufzubauen. Außerdem hast du mich vermutlich online gefunden und würdest sonst diesen Text gerade gar nicht lesen. Zum anderen findet die Arbeit dann eben oft auch online statt und bindet uns an unsere Laptops. Vielleicht nicht für jede die Vorstellung von einem erfüllten Business. Viel zu oft verführt uns die Online-Bubble dazu, Dinge tun, „die man eben so macht, wenn man online erfolgreich sein möchte“ – auch wenn sie vielleicht gar nicht zu uns passen. Und zack finden wir uns an einem Punkt wieder, an dem wir uns fragen: Habe ich mir das eigentlich so vorstellt? Und will ich das überhaupt?
Falls es dir gerade so geht: Kein Problem. Atme tief durch. Du musst nicht direkt dein ganzes Business-Modell hinterfragen.
Justiere einfach ein bisschen nach. Dafür ein paar Fragen für dich:
- Wie viel „online“ arbeiten möchte ich eigentlich? Wie viel „online“ tut mir gut?
- Was macht mir Spaß? Wovon möchte ich mehr in meinem Business?
- Was macht mit keinen Spaß? Was möchte ich zukünftig nicht mehr tun?
- Was tue ich vielleicht nur, weil ich denke, dass man es tun muss, um online erfolgreich zu sein? Was passiert, wenn ich das nicht mehr tue? Gibt es Alternativen, die mir besser liegen?
- Gibt es Möglichkeiten mein Online-Angebot in die Offline-Welt zu holen?
- Gibt es neue Angebote und Produkte, auf die ich gerade mehr Lust habe als auf mein bisheriges Angebot und die meine Zielgruppe ebenfalls weiterbringen bzw. die auch auf mein „Warum“ einzahlen?
- Auf welches Produkt/welche Dienstleistung habe ich Lust und besteht die Möglichkeit, einen Teil meiner bisherigen Umsätze in diesen Bereich umzulagern?
Manchmal scheint es in der Online-Business-Bubble bestimmte Regeln für Erfolg zu geben: Bau dir eine Community auf, poste regelmäßig auf Social Media, erstelle einen Online-Kurs und launche diesen regelmäßig, schreibe einmal pro Woche einen Newsletter, usw. usw. Und ja, für ein bestimmtes Ergebnis (z.B. einen sich gut verkaufenden Online-Kurs, der je Launch mindestens fünfstellige Umsätze generiert – oder was auch immer) mag das funktionieren. Aber: Ist das wirklich das, was du willst? Wenn du nicht dorthin willst, dann musst du auch nicht die Bedingungen dafür erfüllen. Schau stattdessen, wie Social Media und Co. dich auf dem Weg zu deinem gewünschten Ergebnis unterstützen. An dieser Stelle eine Hypothese: Uns Scanner:innen wird es nicht glücklich machen einen Online-Kurs zu entwickeln, diesen immer wieder zu optimieren und regelmäßig zu launchen. Spätestens beim zweiten Launch würden wir viel lieber etwas völlig anderes anbieten. Oder?
Fazit: Wenn es in deinem Business gerade wieder einmal ruckelt, sei gnädig mit dir. Das gehört dazu. Es ist okay, Dinge zu hinterfragen, einen neuen Fokus zu wählen, ein Angebot aus dem Programm zu nehmen oder ein völlig neues Projekt zu starten. Bevor du große Entscheidungen triffst, reflektiere kurz, wo du gerade in Bezug auf Sinn, Vielfalt und Einkommen stehst und wie du die Veränderung so gestalten kannst, dass du dich mit deinem Business weiter finanziell tragen kannst.
Strugglest du gerade und wünscht dir Rat und Begleitung von jemand Außenstehendem, der dich und deine Herausforderungen als Scanner-Persönlichkeit versteht?
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